Marktöffnung
Die Marktöffnung ist bis heute im Postbereich bescheiden, denn allein durch die Grösse und die Verankerung in der Schweiz geniesst die Post weiterhin viele Vorteile und Privilegien, welche insbesondere bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen liegen. Auch sind in Einzelfällen heute immer noch klare Wettbewerbsverzerrungen auszumachen, welche aus der Zeit der Monopole stammen. Zu erwähnen wären hier die generelle Nachtfahrbewilligung für die Post oder die Vorzugsbehandlung der Postsendungen bei der Verzollung.
Obwohl die Marktöffnung heute sehr bescheiden ist, sind bei privaten Dienstleistern bereits weit über 3000 Vollzeitarbeitsplätze und mindestens das Doppelte an Teilzeitarbeitsplätzen geschaffen worden. Eine solche Marktdynamik und den zusätzlichen volkswirtschaftlichen Nutzen gilt es nun dringend auch auf den Briefmarkt zu übertragen.
Die bisherige Senkung des Briefmonopols auf 50 Gramm ist dafür jedoch absolut ungenügend und wirkungslos, da sie nur 25% der gesamten Briefmenge freigibt und somit die hohen Anfanginvestitionen einer feinmaschigen Auslieferungsstruktur für Private nicht rentieren.
In der europäischen Union ist das Monopol bereits gefallen und die vollständige Marktöffnung ist Realität. Am Beispiel Deutschlands ist festzustellen, dass durch die Briefliberalisierung insgesamt über 40’000 neue Stellen geschaffen werden konnten.
Ausserdem hat die Anzahl an Unternehmen im Briefmarkt heute bis 850 Unternehmen zugenommen, welche viele innovative Lösungen für den Kunden hervorbrachten und dies auch nach wie vor bringen.
Wettbewerb
Das Ziel von KEP+Mail, für alle am Markt beteiligten Unternehmen gleiche Marktbedingungen zu schaffen, ist noch nicht erreicht und wird konsequent weiterverfolgt.
Im Fokus der Branche stehen stets die Kunden mit ihren Bedürfnissen. Als unabhängige, wirtschaftlich orientierte Unternehmen sind unsere Mitglieder bestrebt, beste Dienstleistungen anzubieten. Dass dies durchaus gelingt beweist die Tatsache, dass die Branche trotz regulatorischen Hindernissen über 1 Milliarde Umsatz erzielt.
Die privaten Postdienstleister garantieren flächendeckende Abholungen und Lieferungen, betreiben Paketstationen und verarbeiten Nachnahmen. Direktfahrten, same day deliverys, internationaler Versand, Lagerung und Verzollung oder fest definierte Branchenlösungen sind weitere Dienstleistungen. Um im heutigen Marktumfeld bestehen zu können sind Innovation, Kundennähe und Umsetzungsstärke zwingende Basispfeiler der Privaten.
Tag und Nacht flächendeckend zu arbeiten ist das Versprechen unserer Mitgliedsfirmen. Ob Stein am Rhein, Samnaun, Saas Fee, La Rippe oder Brione – Ausnahmen gibt es nicht. Mit ihren Produkten ergänzen und vervollständigen sie den bestehenden Service public und tragen ihren Teil zur Grundversorgung der Schweizer Bevölkerung und der Unternehmen bei.
KEP+Mail engagiert sich weiterhin für die komplette Marktöffnung, für die gemeinsame Nutzung von Postfächern und Briefkastenanlagen und leistet so einen wichtigen Beitrag für ökonomisch und ökologisch optimale Bedingungen und Leistungen.
Kundennähe
Unsere Mitgliedsfirmen sind durch den Markt gefordert, beste Leistungen für Ihre Kunden zu erbringen. Es ist selbstverständlich, dass die privaten Postdienstleister an jeden beliebigen Ort in der Schweiz liefern oder abholen.
Dabei kommen beispielsweise modernste, digitale Kommunikationstechniken zur Anwendung. So werden Paketlieferungen per e-mail oder sms angekündigt, Zeitfenster für die Lieferungen können definiert, die Paketverfolgung ist genauso sichergestellt wie die Retourenlogistik.
Gerade im internationalen Verkehr sind die privaten Postdienstleister Vorreiter in verschiedensten Bereichen. Beispiele dafür sind flächendeckende Nachtexpress-Belieferungssysteme, Beleglose Lieferungen an Depotplatz mit GPS-Überwachung und vieles mehr.
Die einfachen, anbieterunabhängige Aufgabe- und Abholeinrichtungen für Privat- und Geschäftskunden bedeutet gelebte Kundennähe.